Viele Menschen mit Demenz reden nicht mehr aus eigenem Antrieb, kommen aber ins Erzählen, wenn ein Impuls von außen erfolgt.
Auch wenn die pflegenden Angehörigen nicht mehr alles verstehen, stärkt aktives und bestätigendes Zuhören das Selbstwertgefühl der Betroffenen.
Wenn ein Mensch mit Demenz nicht mehr (verständlich) spricht, kann man ihm vorlesen, etwas erzählen und/oder das Alltagsgeschehen kommentieren.
Achte bitte auf folgende Punkte, wenn wir uns unterhalten:
Beispiele für Themen:
Alltag:
Lebensgeschichtliche Themen:
Hobbys/geliebte Beschäftigungen:
Tiere:
Jahreszeiten/Natur:
Fotos:
Vorlesen aus:
Kommentieren:
Spaß und Freude stehen im Vordergrund, nicht perfekt ausgeführte Übungen.
Musik gilt als der Königsweg für den Zugang zu Menschen.
Kreative Möglichkeiten:
Es gilt auszuprobieren, womit Sie Erfolg haben.
Die Betroffenen können sich neue Dinge nicht mehr merken und vergessen Dinge, die sie schon wussten.
Die Betroffenen haben Probleme, sich örtlich (zum Beispiel können sie den Weg nach Hause oder das Badezimmer nicht finden) und auch zeitlich zu orientieren (das aktuelle Datum, der Wochentag, das Jahr und die Jahreszeit können nicht benannt werden; auch Tageszeiten werden verwechselt). Möglicherweise kommen Beeinträchtigungen in der Urteilsfähigkeit vor; beispielsweise können Gefahren für sich und andere Menschen nicht mehr eingeschätzt werden.
Die Betroffenen verhalten sich in unterschiedlichen Situationen für Außenstehende oft unangemessen. Das eine Mal reagieren sie wütend, eigenwillig oder zornig, das andere Mal ziehen sie sich zurück und wirken teilnahmslos. Ein Grund dafür kann sein, dass die Betroffenen im Laufe der Erkrankung ihr Selbstwissen verlieren. Sie bemerken gerade zu Beginn der Erkrankung, dass sie ihren Alltag nicht mehr selbständig bewältigen können und die Umwelt ihnen dies widerspiegelt. Diese Erkenntnis hat Auswirkungen auf das Verhalten der Betroffenen, infolgedessen sie ihrer Stimmungs- bzw. Gemütslage entsprechend gereizt oder wütend agieren – ohne für die Angehörigen fassbaren oder ersichtlichen Grund.
Bei einfachen Handlungen wie dem Zähneputzen oder Aus- und Anziehen von Kleidung haben die Betroffenen Probleme. Da sie die Fähigkeit zu Einzelhandlungen (z. B. das Herausnehmen der Zahnprothese sowie das Säubern und Wiedereinsetzen dieser) verloren haben, werden solche Tätigkeiten zu komplexen Handlungsmustern. Dies hat zur Folge, dass der an Demenz erkrankte Mensch diese Handlungen nur noch unter Anleitung der pflegenden Angehörigen erledigen kann. Auch das logische Denken lässt mehr und mehr nach.
Die Betroffenen sind nicht mehr in der Lage, ihren Alltag allein zu bewältigen. Zu Beginn der Erkrankung kann noch vieles überspielt oder bagatellisiert werden. Dies gelingt im weiteren Verlauf der Erkrankung jedoch nicht mehr (Beispiel: Ein Kind lernt im Laufe seiner Entwicklung, den Kühlschrank zu öffnen – es weiß, dort steht der Joghurt. Ein dementer Mensch vergisst die Bedeutung und den Nutzen eines Kühlschrankes – er legt zum Beispiel seine Socken hinein.) Handlungen, die früher eine Selbstverständlichkeit waren, gelingen nicht mehr. Eine Zahnbürste wird nicht erkannt und wird als Nagelbürste benutzt; der Betroffene isst sein Essen kalt, weil er vergessen hat, dass es warm gemacht werden muss oder er isst sein Brot ohne Belag, da er vergessen hat, wie er es schmieren und dabei das Messer halten muss.
Der Betroffene hat Schwierigkeiten, Dinge zu benennen und Probleme beim Verstehen von gesprochener und/oder geschriebener Sprache. Wichtig ist hier zu unterscheiden, ob es sich um ein Erkennungsproblem oder um ein Wortfindungsproblem handelt. Wenn ein Betroffener zum Beispiel nur ein Hohlgefäß aus Glas sieht, dieses aber nicht als Trinkglas erkennt, dann hat er ein Erkennungsproblem und weiß deshalb auch nicht, was er damit machen soll und ist somit zu keiner Handlung (also daraus zu trinken) fähig. Weiß er aber, dass ein durchsichtiges Gefäß zum Trinken benutzt wird, kann es aber nicht als Glas benennen, liegt ein Wortfindungsproblem vor.
Der Begriff „Demenz“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „weg vom Geist“. In der Medizin wird Demenz häufig als Obergriff für verschiedene Symptome und Krankheitsbilder verwendet. Diese sind insbesondere das Nachlassen der geistigen Fähigkeit in folgenden Bereichen:
Merkfähigkeit
Die Betroffenen können sich neue Dinge nicht mehr merken und vergessen Dinge, die sie schon wussten.
Orientierung/Urteilsfähigkeit
Die Betroffenen haben Probleme, sich örtlich (z. B. den Weg nach Hause oder das Badezimmer nicht finden können) und auch zeitlich zu orientieren (das aktuelle Da- tum, der Wochentag, das Jahr und die Jahreszeit können nicht benannt werden, auch Tageszeiten werden verwechselt). Möglicherweise kommen Beeinträchtigungen in der Urteilsfähigkeit vor, z. B. können Gefahren für sich und andere Menschen nicht mehr eingeschätzt werden.
Verhalten/Stimmungsveränderungen
Die Betroffenen verhalten sich in unterschiedlichen Situationen für Außenstehende oft unangemessen. Auf der einen Seite reagieren sie wütend, eigenwillig oder zornig, ein anderes Mal ziehen sie sich zurück und wirken teilnahmslos. Ein Grund dafür kann sein, dass die Betroffenen im Laufe der Erkrankung vor allem ihr Selbstwissen und ihr
Selbstbewusstsein verlieren. Sie bemerken gerade zu Beginn der Erkrankung, dass sie ihren Alltag nicht mehr selbständig bewältigen können und die Umwelt spiegelt ihnen dies wider. Eben das spüren die Betroffenen und verhalten sich ihrer Stimmungs- bzw. Gemütslage entsprechend gereizt und wütend – ohne einen für die Angehörigen fass- baren oder ersichtlichen Grund.
Probleme bei alltäglichen Handlungen
Bei einfachen Handlungen wie Zähneputzen oder Aus- und Anziehen von Kleidung hat der Betroffene Probleme. Da er die Fähigkeit zu Einzelhandlungen (z. B. das Heraus- nehmen der Zahnprothese sowie das Säubern und Wiedereinsetzen dieser) verloren hat, werden solche Tätigkeiten für den demenzkranken Menschen zu einem zu kom- plexen Handlungsmuster. Dies hat zur Folge, dass er diese Handlungen nur noch unter Anleitung der pflegenden Angehörigen erledigen kann. Auch das logische Denken lässt mehr und mehr nach.
Probleme bei Alltagsfertigkeiten
Die Betroffenen sind nicht mehr in der Lage, ihren Alltag zu bewältigen. Zu Anfang der Erkrankung kann noch vieles überspielt oder bagatellisiert werden. Dies gelingt im weiteren Verlauf der Erkrankung nicht mehr (Beispiel: Ein Kind lernt während seiner Entwicklung, den Kühlschrank zu öffnen – es weiß, dort steht der Joghurt. Ein dementer Mensch vergisst die Bedeutung und den Nutzen eines Kühlschrankes – er legt z. B. seine Socken hinein.)
Handlungen, die früher eine Selbstverständlichkeit waren, gelingen nicht mehr. Eine Zahnbürste wird nicht erkannt und wird als Nagelbürste benutzt. Der Betroffene isst
z. B. sein Essen kalt, weil er vergessen hat, dass es warm gemacht werden muss. Er isst sein Brot ohne Belag, da er vergessen hat, wie er es schmieren und dabei das Messer halten muss.
Sprache
Der Betroffene hat Schwierigkeiten, Dinge zu benennen und Probleme beim Verstehen von gesprochener und/oder geschriebener Sprache. Wichtig ist hier zu unterscheiden, ob es sich um ein Erkennungsproblem oder um ein Wortfindungsproblem handelt.
Wenn ein Betroffener zum Beispiel nur ein Hohlgefäß aus Glas sieht, dieses aber nicht als Trinkglas erkennt, dann hat er ein Erkennungsproblem und weiß deshalb auch nicht, was er damit machen soll und ist somit zu keiner Handlung (also daraus zu trinken) fähig. Weiß er aber, dass ein durchsichtiges Gefäß zum Trinken benutzt wird, kann es aber nicht als Glas benennen, wird er es trotzdem benutzen, denn er hat hier ein Wortfindungsproblem.
Grundsätzlich werden zwei Formen unterschieden:
Primäre Form (etwa 85 bis 90 Prozent)
Bei dieser Form ist das Gehirn direkt erkrankt. Man unterscheidet bei der primären Demenzform zwei große Hauptgruppen:
Neurodegenerative Demenzerkrankungen
Der Begriff „neurodegenerativ“ setzt sich aus den Begriffen Neuron (Nervenzelle) und Degeneration (Rückbildung) zusammen. Bei dieser Form sterben also die Nervenzellen ab. Die Ursache für das Zellsterben sind Eiweißablagerungen zwischen den Nervenzel- len. So sind die Kontaktstellen der Zellen gestört und werden zurückgebildet, dadurch verkümmern die Nervenzellen. Wenn zehn Prozent aller Kontaktstellen im Gehirn nicht mehr funktionieren, treten erste Krankheitszeichen auf. Die häufigste neurodegene- rative Demenzerkrankung ist die Alzheimer-Erkrankung, auf die im weiteren Verlauf eingegangen wird.
Vaskuläre Demenzerkrankungen
„Vaskulär“ stammt von dem lateinischen Wort für „Gefäß“. In diesem Fall sind die Blut- gefäße gemeint, die das Gehirn mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Ist diese Ver- sorgung z. B. durch Ablagerungen in den Blutgefäßen oder Verschluss eines Gefäßes gestört, kommt es zu einer Minderversorgung des Gehirns. Blutgefäße, deren Wände durch Ablagerungen stark verdickt sind, werden spröde und können reißen. Dadurch entsteht eine Gehirnblutung, die ebenfalls eine Demenz hervorrufen kann.
Alzheimer-Krankheit
Die Alzheimer Krankheit ist mit nahezu 60 bis 70 Prozent die häufigste Form einer Demenz. Sie wurde nach dem Neurologen (Nervenarzt) Alois Alzheimer benannt, der 1906 zum ersten Mal das Krankheitsbild vorstellte. Bei dieser Form bilden sich runde Eiweißablagerungen in bestimmten Gehirnregionen. Diese nennt man Amyloidpla- ques. Außerdem entstehen fadenförmige Eiweißablagerungen zwischen den Gehirn- zellen. Diese Entwicklungen führen zum fortschreitenden Absterben der Gehirnzellen. Das Krankheitsbild kann ab dem mittleren Lebensalter auftreten. Je nach betroffener Hirnregion kann es schon in sehr frühen Stadien zu Orientierungsproblemen, Sprach- störungen und Vergesslichkeit kommen.
Sekundäre Form (etwa 10 bis 15 Prozent)
Bei dieser Art der Demenz ist nicht das Gehirn selbst erkrankt. Es hat nur deshalb an Funktionsfähigkeit verloren, weil ein anderes Organ erkrankt ist (eine andere Grunder- krankung liegt vor). Das Gehirn reagiert also nur auf ein körperliches Problem. Dies kann bei Stoffwechselstörungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion), Organversagen
(z. B. Nierenversagen) oder Mangelzuständen (Austrocknung des Körpers) der Fall sein. Wichtig ist daher immer, eine Diagnose beim Neurologen erstellen zu lassen, da eine sekundäre Form oft heilbar ist!
Mischformen
Selten tritt eine Demenz in einer „Reinform“ auf. So können Kranke, die beispiels- weise an der Alzheimer-Erkrankung (neurodegenerativ) leiden, zusätzlich auch eine Schädigung der Blutgefäße im Gehirn (vaskulär) haben. Ebenso kann es umgekehrt bei Betroffenen, die eine Durchblutungsstörung im Gehirn haben, zusätzlich zu einer Eiweißablagerung zwischen den Nervenzellen kommen.
Erste Symptome können sein:
Diese Symptome können, müssen aber nicht alle auftreten.
Ein Hausarztbesuch (sollte vom pflegendem Angehörigen angeregt werden):
Der Krankheitsverlauf kann (je nach Ursache) sehr unterschiedlich sein. In der Regel werden drei Stadien unterschieden:
Erstes Stadium/Frühstadium/leichte Demenz
Drittes Stadium/spätes Stadium/schwere Demenz
Das Wesen des Betroffenen und seine Gefühle gehen im gesamten Verlauf einer De- menz nicht verloren.
Zunächst gibt es die medikamentöse Therapie, bei der Medikamente zum Einsatz kommen, die den Verlauf der Erkrankung verlangsamen, aber nicht dauerhaft aufhalten können. Des Weiteren werden Medikamente verabreicht, die bestimmte Symptome wie Unruhezustände, Ängste und Wahnvorstellungen beeinflussen können.
Die Wirksamkeit eines Medikaments ist bei jedem Menschen unterschiedlich!
Es sollte zuerst ein Versuch unternommen werden, das Verhalten des Betroffenen ohne Medikamente positiv zu beeinflussen. Hier ist es sehr wichtig, dass Angehörige sich über die Erkrankung informieren, um sich keine falschen Hoffnungen zu machen. Angehörige müssen lernen, mit der Erkrankung zu leben und den Betroffenen anneh- men, wie er ist. Zuwendung, Aktivierung, Beschäftigung und ein einfühlsamer Umgang erleichtern sowohl Betroffenen als auch Angehörigen den Alltag.
Bis auf wenige Ausnahmen (die o. g. sekundären Demenzen) ist eine Demenz nicht heilbar. Lediglich der Abbauprozess kann durch bestimmte Medikamente verlangsamt werden.
Der Betroffene erliegt häufig einer Zweiterkrankung (z. B. einer Lungenentzündung, die durch die Bettlägerigkeit und Schwächung der Abwehr hervorgerufen wird).
Es gibt bis heute noch keinen Schutz vor Demenz. Aber man kann durch einen gesun- den Lebensstil das Risiko für eine Demenzerkrankung senken:
Informieren und Hilfe annehmen! Die Pflege von Demenzkranken kann nur gelingen, wenn die Last verteilt wird.
Das kannst du tun, damit ich mich wohlfühle:
Sorge dich nicht nur um mich, sondern denk auch an dich!
Ausgestattet mit dem Wissen über herausforderndes Verhalten von Menschen mit Demenz können pflegende Angehörige effektiv Vorsorgemaßnamen treffen und somit vielen Gefährdungen vorbeugen.
Das herausfordernde Verhalten von Menschen mit Demenz wirkt sich bei den pflegenden Angehörigen oft in Form starker psychischer Belastung aus. Es erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Flexibilität und Kreativität, um in diversen Situationen angemessen zu reagieren. Deshalb ist es notwendig, Ihnen dafür spezielle Informationen zum Umgang mit aufforderndem Verhalten zu geben. (Das frühere „herausfordernde Verhalten“ wird nach dem neuen Expertenstandard als „aufforderndes Verhalten“ beschrieben.)
Handlungshilfe Beschäftigung
„Wenn ich ‘nur‘ dasitze, in meiner Welt und meinen Gedanken, dann halte an und schenke mir deine Nähe und Zuwendung“
Im späten Stadium der Demenz kann es zu einem hochgradigen geistigen Abbau kommen, die Sprache wird unverständlich und kann ganz verlorengehen (Verstummung). Die Alltagskompetenz geht verloren und die körperliche Pflege tritt für den pflegenden Angehörigen in den Vordergrund. Handlungsabläufe können nicht mehr durchgeführt werden. Die Gelenke werden steif und viele Erkrankte können ohne Hilfe nicht mehr gehen. Der oder die Erkrankte ist unfähig, eine minimale persönliche Hygiene aufrechtzuerhalten (Urin- und Stuhlinkontinenz); er ist gänzlich abhängig – selbst das Schlucken gelingt kaum noch.
In dieser Phase kehrt in der Regel etwas Ruhe in der familiären Pflege ein – Phasen der Rastlosigkeit und Unruhe des Erkrankten sind vorbei. Doch der psychische Druck der pflegenden Angehörigen wird dadurch nicht geringer, denn jetzt fangen viele Angehörige an nachzudenken, inwieweit sie alles richtig gemacht haben und wie es weitergehen soll.
Das können Sie tun:
Nehmen Sie Hilfe an!
Überlegen Sie gemeinsam mit einer Pflegeberatung oder einer Pflegefachkraft, was Sie selbst leisten können und wobei Sie Hilfe benötigen.
Versuchen Sie, den Rückzug Ihres Angehörigen in seine Welt zu akzeptieren.
Nun können andere Reize für Ihren Angehörigen wichtig sein, wie z. B. verschiedene Düfte; wohlriechende Substanzen bei der Körperpflege, der Duft vom Essen oder Blumendüfte – überlegen Sie: Was mag Ihr erkrankter Angehöriger gern?
Bieten Sie die Lieblingsmusik an – hier ist es wichtig, dass Ruhe und Beschallung abwechseln.
Vorlesen oder Vorsingen sind geeignet.
Ihren Angehörigen immer mit Namen anreden, ihm von früher erzählen!
In diesem Stadium ist ebenfalls Körperkontakt wichtig – die Hand halten, einmal über das Gesicht streichen.
Diesen Lebensabschnitt könnte man auch Zeit des langsamen Abschiednehmens und auch Zeit des Loslassens nennen. Versuchen Sie, schöne Momente für sich und Ihren Angehörigen zu schaffen.