Viele pflegende Angehörige sind nicht mehr ganz jung. Einige pflegende Angehörige sind vielleicht selbst schon beeinträchtigt oder erkrankt. Viele – auch junge Menschen – werden durch die Pflege zusätzlich herausgefordert und es drohen Erkrankungen. Grundsätzlich sollten Sie es nicht dazu kommen lassen, dass sich Ihr Einsatz für andere negativ auf Sie auswirkt.
Körperliche Beeinträchtigungen
Wenn Sie bereits körperlich beeinträchtigt sind – z. B. durch Ihr Alter, eine chronische Erkrankung oder die Notwendigkeit, Medikamente einzunehmen - sollten Sie Ihre Beeinträchtigungen bei der Organisation der häuslichen Pflege eines Angehörigen berücksichtigen und ausreichend Entlastung für sich selbst einplanen.
Überlegen Sie sich, welche Aufgaben Sie selbst übernehmen wollen und welche Sie vielleicht abgeben können. Organisieren Sie die Pflege so, dass Sie Ihre Beeinträchtigungen nicht verschlimmern und Sie nicht selbst erkranken. Professionelle Pflegeberatung kann Sie dabei unterstützen.
Nutzen Sie dazu die vorhandenen Beratungsangebote und Dienstleister. Informieren Sie sich zum Beispiel bei den Kranken- und Pflegekassen oder Gesprächskreisen für pflegende Angehörige über Entlastungsmöglichkeiten.
Wenn die zu pflegende Person viel körperliche Unterstützung benötigt, Sie aber selbst vielleicht durch Arthrose o. Ä. körperlich eingeschränkt sind, nutzen Sie Hilfsmittel (wie etwa einen Lifter) oder binden Sie andere Personen für „schwere“ Tätigkeiten mit ein.
Strukturieren Sie Ihren eigenen Alltag so, dass Sie immer wieder Ruhepausen für sich selbst einplanen.
Seelische Beeinträchtigungen
Einen anderen Menschen zu pflegen kann sehr sinnstiftend und befriedigend sein. Es kann aber auch dazu kommen, dass die eigene Seele darunter leidet, weil sich soziale Kontakte verringern oder ganz abbrechen. Auch pflegende Angehörige können in ein sogenanntes Burn-out geraten. Dies wiederum kann dazu führen, dass die Pflege, die zunächst als befriedigend empfunden wurde, plötzlich als Belastung wahrgenommen wird und folglich auch die Qualität der Pflege darunter leidet.
Hier gilt es, spätestens, wenn Sie an sich selbst Zeichen chronischer Erschöpfung, starker Unzufriedenheit oder den Wunsch, dauerhaft zu entfliehen, verspüren, einer Überbelastung vorzubeugen.
Bewahren Sie sich daher Freiräume. Entlasten Sie sich dadurch, dass Sie andere Menschen in die Pflege mit einbinden. Pflegen Sie soziale Beziehungen! Gehen Sie weiterhin den Aktivitäten nach, die Ihnen Freude bereiten.
Organisieren Sie Ihre eigenen Freiräume. Professionelle Pflegeberatung kann Sie dabei unterstützen.