Personen, die bei der Körperpflege sitzen möchten oder müssen, haben bei herkömmlichen Spiegeln häufig Schwierigkeiten, sich ausreichend zu sehen. Für diesen Fall gibt es spezielle Schrägfrontspiegel, in denen sich die Person vor dem Spiegel im Sitzen und im Stehen sehen kann, ohne dessen Position zu verändern. Dies kann von Interesse sein, wenn mehrere Personen in einem Haushalt wohnen, die unterschiedliche Bedürfnisse haben. Ein längerer, durchgängiger Spiegel oder zusätzliche Spiegelfliesen am Waschtisch können einfache Lösungen sein, um sich bequem auch im Sitzen sehen zu können. Weiterhin sollte auf eine ausreichende Arbeitsbeleuchtung rechts und links des Spiegels am Waschtisch geachtet werden. Hierzu sind spritzwassergeschützte Leuchten erhältlich, die auch nachträglich montiert werden können.
Wenn die Beweglichkeit eingeschränkt ist und das Bücken in der Dusche schwierig wird, kann ein auswechselbarer Waschlappen am Teleskopstiel das Waschen des Rückens erleichtern. Dieser erhält die Selbstständigkeit und macht die Unterstützung durch eine Pflegeperson gegebenenfalls überflüssig. Es sind darüber hinaus noch viele weitere einfache Hilfsmittel erhältlich (zum Beispiel Bürsten, die mit Saugnäpfen in den unteren Ecken auf dem Boden der Dusche befestigt werden und so das Waschen der Füße vereinfachen). Auch hier ist darauf zu achten, dass alle Hilfsmittel gut gereinigt werden können und bei Bedarf zu desinfizieren sind.
Ursachen |
Gefährdungen |
Maßnahmen |
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Verwenden von Stückseife |
Infektionsgefahr |
Spender für Waschlotion/Desinfektionsmittel einsetzen |
Um einfach an die Körperpflegeprodukte gelangen zu können, wird oft ein Regal in der Ecke der Dusche angebracht. Dieses sollte keinesfalls zum generellen Abstützen oder Festhalten im Falle eines Sturzes verwendet werden, da die Befestigung an der Wand dafür nicht geeignet ist. Die Alternative kann ein Seifenspender an der Wand sein, der Shampoo oder eine Waschlotion enthält und auch einhändig bedienbar ist. Bei der Auswahl ist auf die Reinigungsmöglichkeiten des Spenders zu achten.
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Ursachen | Gefährdungen | Maßnahmen |
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Verwenden von Stückseife | Infektionsgefahr | Spender für Waschlotion/Desinfektionsmittel einsetzen |
Als Ersatz für Handspiegel besteht die Möglichkeit, sich einen Teleskopspiegel anzuschaffen, der bei Bedarf auch vergrößernd an einem Gelenkarm näher herangezogen werden kann. Für Föhne bietet sich ein Wandhalter an, der das Hochhalten des Geräts während des Föhnens übernimmt. Beim Föhnen muss darauf geachtet werden, dass sich kein Wasser im Waschbecken befindet.
Wer Schwierigkeiten beim Halten von Schminkpinseln oder Pflegeprodukten hat, kann auf Griffverstärker zurückgreifen, die das Festhalten und gezielte Führen erleichtern. So können diese Tätigkeiten wieder selbstständig ausgeführt werden.
Ähnlich einem Waschlappen am Teleskopstiel sind Eincremehilfen erhältlich, die helfen, Lotionen und Cremes gezielt an schwierig erreichbare Körperstellen aufzutragen und dort einzureiben. Bei der Benutzung von Lotionen ist besondere Vorsicht geboten, da der Boden durch Spritzer oder eingecremte Füße besonders rutschig werden kann.
An allen Armaturen sollte eine Temperaturbegrenzung bei 45 °C eingebaut werden, um Verbrühungen zu verhindern. Eine herausziehbare Schlauchbrause in der Armatur erleichtert das Haarewaschen oder das Befüllen von Putzeimern und Waschschüsseln. Als Armatur bieten berührungslose, sensorgesteuerte Produkte einen maximalen Komfort; Einhand-Hebelarmaturen können je nach Situation bereits hilfreich sein.
Ursachen |
Gefährdungen |
Maßnahmen |
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Zu heißes Wasser aus der Armatur |
sich Verbrühen |
Armatur und Brausekopf mit Verbrühungsschutz, Temperaturregler auf 45 °C begrenzen |
Beim Waschen, Duschen und Baden entsteht Luftfeuchtigkeit, die wieder aus dem Raum gelassen werden muss. Im schlimmsten Fall kommt es zu rutschigem Boden oder Schimmelbildung. In Räumen mit Fenstern sind Fenstergriffe oft schlecht zu erreichen. Hier können manuelle Griffverlängerungen helfen, das Fenster bei Bedarf zu öffnen und zu schließen. Erhältlich sind auch Systeme mit Fernbedienung und Motor. Automatische Fensteröffnungen messen die Luftfeuchtigkeit und öffnen dann bei Bedarf selbstständig das Badezimmerfenster (einbruchssicher) für eine gewisse Zeit.
Ursachen |
Gefährdungen |
Maßnahmen |
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Fenstergriff nicht oder nur schwer erreichbar
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Stürzen
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Griffverlängerung
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Die Grundbeleuchtung im Badezimmer sollte wesentlich stärker sein als im Wohnraum, um eine selbstständige und sichere Körperpflege auch bei abnehmender Sehfähigkeit zu ermöglichen. Empfohlen werden 300 Lumen pro Quadratmeter (eine 60-Watt-Birne erreicht ca. 700 Lumen, ebenso 9-12 Watt LED). Gerade beim Rasieren oder Schminken sollte ausreichend Licht vorhanden sein, ganz besonders rechts und links vom Spiegel. Auch bei der Unterstützung der Körperpflege durch eine Pflegeperson sollte darauf geachtet werden, dass die Personen keinen Schatten werfen. Um dies zu verhindern, kann ein zusätzliches, direktes feuchtraumgeeignetes Arbeitslicht installiert werden. Lassen Sie sich beraten, welches System zu Ihrem Badezimmer passt.
Ursachen |
Gefährdungen |
Maßnahmen |
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Zu dunkel im Bad/ auf der Toilette Zu helles Licht |
Stolpern Stürzen Schlafmangel (zu helles Licht kann das Wiedereinschlafen verhindern) Unkonzentriertheit Unfälle |
Spezielle Nachtlichter anbringen |
Fingerrückenspender für Seife (ähnlich zu Desinfektionsmittelspendern im Krankenhaus) können am Waschtisch in Greifhöhe angebracht werden. Sie sind entweder fest in der Wand verschraubt oder als hochwertiges Saugnapfsystem erhältlich. Neben dem Vorteil der einfachen, auch einhändigen Bedienbarkeit schaffen sie mehr Übersicht auf dem Waschtisch und laufen nicht Gefahr, herunterzufallen. Darüber hinaus ist die Belastung mit Bakterien geringer, da der Spender mit dem Fingerrücken bedient wird. Nach demselben Prinzip arbeiten Spender für Desinfektionsmittel. Achten Sie auf die regelmäßige Reinigung des Spenders. vvv
Es ist weder möglich noch nötig, ein gänzlich keimfreies Zuhause anzustreben. Für den privaten Haushalt genügt gründliche Sauberkeit. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hat ein paar einfache Hygieneregeln veröffentlicht, die als ausreichend betrachtet werden, um dieses Ziel zu erreichen:
Werden diese einfachen Regeln eingehalten, ist dies im Normalfall ausreichend.
Sollten jedoch Infektionskrankheiten bei einer im Haushalt lebenden Person vorliegen, müssen diese Regeln erweitert werden. Welche Maßnahmen dann genau zu beachten sind, sollte mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprochen werden. Bei Magen-Darm-Infektionen sollten beispielsweise folgende Hinweise beachtet werden:
Auf den Internetseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) finden Sie weitere sinnvolle Tipps.