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Arbeitszimmer / Homeoffice

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Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege stellt für viele pflegende Angehörige eine besondere Herausforderung dar. Hier muss genau hingesehen werden: welche Arbeitszeitmodelle gibt es im Betrieb und welches passt zu meiner Situation?

Wenn Sie sich entscheiden, Beruf und Pflege zu vereinbaren, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Abwechslung zum Pflegealltag
  • Erfolgserlebnisse
  • Sozialkontakte neben der Pflege bleiben erhalten
  • Finanzielle Aspekte

Privat

  • Starke emotionale Belastung, meist steigen die physischen und psychischen Belastungen im Laufe der Pflegesituation.
  • Zusätzliche Rollen und Rollenerwartungen
  • Doppelbelastung
  • Die Sorge den beruflichen Alltag nicht zu schaffen oder der Familie nicht gerecht zu werden.

Beruflich

  • Nicht vollständig im Team eingebunden
  • Überlastung
  • Fehlzeiten
  • Beeinträchtigungen im Leistungsvermögen (z.B. wegen nachts Aufstehen für den Pflegebedürftigen)
  • Während der Arbeit gedanklich abgelenkt (z.B. Sorge um den Pflegebedürftigen)
  • Verminderte Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Arbeitszeitreduzierung bzw. Beendigung der Erwerbstätigkeit

  • Finanzieller Zugewinn, Geld für Ihren Lebensunterhalt
  • Die Pflege zu Hause ermöglichen
  • Rentenbeiträge
  • Anteilnahme und Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen
  • Vermeidung von Isolation
  • Es kommt wieder Normalität in den Alltag und Sie erleben andere Sachen.
  • Sie sprechen über andere Themen
  • Erfolgserlebnisse
  • Soziale Kontakte bleiben erhalten

Wie Sie gerade gelesen haben, gibt es viele Vorteile aber auch Nachteile – und deshalb sollten Sie einiges berücksichtigen.

Viele Nachteile können durch ein gutes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), wie z. B. im BGM „BLICKWINKEL“ beschrieben, vermieden werden. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, wie es möglich ist, Pflege und Beruf zu vereinbaren. Hierzu werden unter anderem Strategien zur betrieblichen und häuslichen Organisation beschrieben. Diese zeigen auf, wie durch eine gute Planung und Organisation der Arbeit und Selbstsorge im Betrieb sowie im häuslichen Umfeld und bei der Pflege Betreuung gelingen kann.

Auch wenn Ihr Betrieb oder Ihre Institution noch kein BGM initiiert hat, können Sie auch selbst einiges für ein gutes Gelingen beitragen.

Wenn Sie sich für die Vereinbarung von Beruf und Pflege entschieden haben, kann es sein, dass Ihr Arbeitgeber Ihnen unterschiedliche Arbeitsmodelle zur Auswahl anbietet. Dabei könnten auch  Arbeitsmodelle wie Homeoffice oder mobiles Arbeiten zu Auswahl stehen. Wenn Sie sich für eines der Modelle entscheiden, ist es empfehlenswert folgende Fragen zu berücksichtigen:

  • Habe ich einen separaten Raum (genügend Platz)?
  • Habe ich die Arbeitsmittel?
  • Kann ich mich abgrenzen?
  • Hat es tatsächlich Vorteile für mich, wenn ich zu Hause arbeite?

  • Pflege zu Hause ermöglichen
  • Zeitersparnis
  • Flexibilität
  • Stressvermeidung (z.B.: durch belastende Gedanken: nicht darüber nachdenken müssen, wie es dem Pflegebedürftigen gerade geht; zu wissen, dass man da, wenn er Hilfe braucht usw.)

  • Erstellen Sie mit dem Vereinbarkeitsberatenden und/oder dem Pflegeberatende ein Netzwerk für zu Hause und für die Zeit, während Sie sich im Homeoffice befinden.
  • Erstellen Sie Tages-/Wochenpläne
  • Nutzen Sie Methoden, um den Tag und Ihre Arbeitsaufgaben zu strukturieren: Formulierung von To-do-Listen oder Selbstmanagementmethoden wie:
  • Planen Sie Ihre aktiven und ruhigen Pausen – für die Arbeit und auch für danach.
  • Zur Entspannung der Augen sollte regelmäßig der Blick in die Ferne gelenkt werden.
  • Hintergrundgeräusche sollten 45 bis 55 dB (A) nicht überschreiten.
  • Machen Sie sich die Ursachen für Gefährdungen im Homeoffice/ beim mobilen Arbeiten (siehe Tabelle) bewusst und wenden Sie die angegebenen Maßnahmen an.

Unter Zu Hause pflegen finden Sie ein Training für Übungen zur Kräftigung und Mobilisation. Die Übungen helfen Ihnen, mehr Dynamik in den Arbeitsalltag zu bringen und möglichen Verspannungen vorzubeugen.



Ursachen Gefährdungen für pflegende Angehörige Maßnahmen

Störende Hintergrundgeräusche

Konzentrationsprobleme

Psychische Belastungen

Hintergrundgeräusche sollten 45 bis 55 dB (A) nicht überschreiten

Unzureichende technische Ausstattung z.B. zu kleiner Bildschirm

Verspannung

Schädigung der Augen

Großer reflexionsarmer LCD-Bildschirm, mindestens 17 Zoll

Blick leicht nach unten gerichtet und Abstand von 50 bis 80 cm zwischen Augen und Bildschirm.

Die Zeichendarstellung sollte in schwarz auf hellem Untergrund gewählt werden

Zur Entspannung der Augen: Regelmäßiger Blick in die Ferne